Prof. Dr. Susanne Heidenreich
Etwas zu lernen ist Teil der menschlichen Natur, das haben wir wohl alle gemeinsam. Wir haben nur unterschiedliche Startpunkte, von denen aus wir uns auf den (Lern-)Weg machen. Medien sind ein wichtiges Mittel, diesen Weg zu finden und zu gestalten, deshalb müssen wir auch vieles über Medien lernen. Und mit der zunehmenden Digitalisierung des Alltags immer mehr.
Umso wichtiger ist es, mit der Digitalisierung nicht neue Barrieren aufzubauen, sondern Medien vielmehr auch dafür zu nutzen, diese abzubauen. Inklusion bedeutet deshalb notwendigerweise auch „digital“. Momentan gibt es eine Sensibilisierung für inklusive Themen, die aber nur ein Anfang sein können. Eine gesellschaftliche Umsetzung benötigt die Einsicht, dass von Inklusion nicht nur Menschen mit großen und kleinen Handicaps profitieren, sondern alle. Und diese Botschaft sollten vor allem die Menschen übermitteln, die bisher viel zu wenig gehört und gesehen wurden. Jene, die vielleicht nicht so schnell, vielleicht mit besonderen Unterstützungsformen, dafür aber ebenso gern lernen wollen. Deshalb ist es von immenser Bedeutung, dass diese Menschen auch zur Nutzung (digitaler) medialer Kommunikationsformen befähigt werden, um gesehen, gelesen – eben um wahrgenommen zu werden.
Und dafür benötigen wir pädagogische Fachkräfte, die die – mittlerweile selbstverständliche – mediale Kommunikation auch für Menschen mit besonderen Unterstützungsbedarfen zugänglich machen können. PADIGI ist ein solcher Ansatz, der hoffentlich viel Nachahmung findet.