Jun.-Prof. Dr. Ingo Bosse
Unsere Studie zur Mediennutzung von Menschen mit Behinderungen 2016 hat deutlich gemacht, dass mit einer Beeinträchtigung weiterhin spezifische Risiken in der Mediennutzung durch Zugangs- und Teilhabebarrieren einhergehen. Ein Zusammenhang mit den Lebensbedingungen ist offensichtlich: Wer in Einrichtungen der Behindertenhilfe lebt, hat seltener Zugang zu mobilen digitalen Geräten als in Privathaushalten. Neben Fragen der Ausstattung hängen Inklusionschancen und Exklusionsrisiken stark von der jeweiligen Teilhabekonstellation ab. In keiner anderen Gruppe sind die Befragten in ihrer Entscheidungsfreiheit häufiger eingeschränkt. Menschen mit Lernschwierigkeiten haben weniger Zugang zu digitalen Medien und benötigen Unterstützung und Anregung, welche ihnen das professionelle Umfeld aus unterschiedlichen Gründen nicht oder nur unzureichend gibt. Hier setzt PADIGI mit einem lebensweltlichen Ansatz für Mitarbeitende der Einrichtungen an, der sich rumsprechen sollte.