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Methodensammlung

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Sie wissen schon, welches Medium Sie für Ihr Projekt verwenden wollen, haben aber noch keine konkrete Idee? Oder Sie haben kaum einen Überblick darüber, welche verschiedenen Medien sich überhaupt für die Projektarbeit eignen? Hier finden Sie eine systematische Sammlung mit beispielhaften Methoden für Ihr Medienprojekt in den Bereichen Audio, Foto, Video, Mobile, Coding und Gaming.

Bei jeder Methode finden Sie den Punkt Anspruch/Komplexität vermerkt. Die Unterteilung in niederschwellig, fortgeschritten und anspruchsvoll kann Ihnen als Orientierung dienen, wie voraussetzungsreich das vorgestellte Medienprojekt für Ihre Klient_innen sein kann.

In der sozialwissenschaftlichen Forschung werden Angebote als niederschwellig verstanden, wenn sie niedrige Anforderungen an ihre Adressat_innen stellen und nicht zu Überforderung führen (vgl. Mayrhofer 2012). Dabei werden mehrere Dimensionen berücksichtigt:

  • Zeit: Gibt es möglichst wenige zeitliche Vorgaben des Projekts? Kann die Dauer des Projekts flexibel an die Bedürfnisse und die Tagesstruktur der Beteiligten angepasst werden? Sind die Anforderungen an Ausdauer und Zeitdisziplin gering? Wird Zeitdruck vermieden?
  • Raum: Sind die Raumstrukturen und Raumtypen, in denen das Projekt stattfindet, den Beteiligten vertraut? Kann das Projekt im direkten Lebensumfeld der Projektteilnehmenden stattfinden? Gibt es Möglichkeiten zum Rückzug?
  • Inhalt: Ist das Projekt offen für verschiedene Zielgruppen? Kann das Projekt auf Merkmale und Bedürfnisse der Beteiligten abgestimmt werden? Wird Leistungs- und Erfolgsdruck vermieden? Ermöglicht das Projekt, von den Beteiligten selbstgesetzte Ziele zu verfolgen? (vgl. Mayrhofer 2012)

Außerdem diskutieren Forschende über Barrierefreiheit in neuen Medien (vgl. Schroeder & Wenning 2004). Wir können uns also auch fragen, welche Voraussetzungen ein Projekt in medialer – und nicht nur in zeitlicher, räumlicher und inhaltlicher – Hinsicht an Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen stellt. Ist ein Medium zum Beispiel technisch barrierefrei? Stellt seine Bedienung hohe Ansprüche an Wahrnehmung, Sprachverarbeitung, Motorik oder komplexes Schlussfolgern der Beteiligten?

Angelehnt an diese Dimensionen finden Sie für jedes Methodenbeispiel eine anschauliche Übersicht, wie anspruchsvoll das Projekt für Ihre Klient_innen auf zeitlicher, räumlicher und medientechnischer Ebene ist. Der Aspekt Zielgruppenoffenheit knüpft zudem an die inhaltliche Dimension von Niederschwelligkeit nach Mayrhofer (2012) an und dreht sich darum, ob Menschen mit verschiedenen Beeinträchtigungen, Kompetenzen und Interessen am Projekt teilnehmen können. Oftmals ermöglichen umfangreiche Projekte durch unterschiedliche Aufgaben und Rollen, die in der Gruppe verteilt werden, eine Teilhabe von Personen mit verschiedensten Voraussetzungen. Die Übersicht liest sich folgendermaßen:

○ = niederschwellig
○○ = fortgeschritten
○○○ = anspruchsvoll

Natürlich können sich je nach Beeinträchtigung Ihrer Klient_innen auch andere, sehr spezifische Ansprüche ergeben. Reflektieren Sie bei Ihren favorisierten Methoden am besten selbst nochmal, ob sich für Ihre Zielgruppe womöglich anderweitige Hürden auftun.


Zum Nachlesen:

Mayrhofer, Hemma (2012). Niederschwelligkeit in der Sozialen Arbeit. Funktionen und Formen aus soziologischer Perspektive. Wiesbaden.

Schroeder, Joachim; Wenning, Norbert (2004). „Barrierefreiheit“ und Heterogenität – eine erweiterte Perspektive auf Zugänglichkeit und Nutzung Neuer Medien. MedienPädagogik: Zeitschrift für Theorie und Praxis der Medienbildung. Online verfügbar unter https://doi.org/10.21240/mpaed/00/2004.04.17.X (zuletzt geprüft am: 09.07.2019)

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